2500 Kilometer durch Vietnam
Im Februar 2002 habe ich meinen 3-wöchigen Winterurlaub in Vietnam verbracht. Dabei habe ich an eine 10-tägige Rundreise von Hanoi bis Ho Chi Minh Stadt anschließend noch einen 12-tägigen Badeurlaub im Saigon Mui Ne Resort angehängt.
Ich habe versucht den Bericht nach folgenden Punkten zu gliedern:
[ Allgemeines | Hanoi | Ha Long Bucht | Hue, Da Nang und Hoi An | Ho Chi Minh Stadt, Cu Chi und Mekong Delta | Phan Thiet und Mui Ne | Saigon Mui Ne Resort | Fotos von Menschen, Märkten und Essen… | …vom Glauben und vom Land… | …und was es sonst noch gibt ]
Die Haupt Flugrouten von Deutschland nach Vietnam gehen über Hongkong bzw. Bangkok. Je nach Flugrichtung beträgt die Flugzeit bis hierhin ca. 9 bis 13 Stunden. Für den Weiterflug nach Hanoi bzw. Ha Noi oder Ho Chi Minh Stadt bzw. Saigon oder Sai Gon sind dann nochmals 2 bis 3 Stunden einzuplanen. Ich selbst flog mit Cathay Pacific über Hongkong, was mir einen weiteren Aufenthalt dort von jeweils 10 Stunden einbrachte. Reisezeit Frankfurt – Hanoi mithin ziemlich genau 24 Stunden. Von Ho Chi Minh City aus zurück brachte ich es sogar auf 25,5 Stunden. Rechnet man die Zeiten vom Wohnort und bis zum Hotel bzw. umgekehrt hinzu, so ergaben sich 32 bzw. 37 Stunden. Ein interessanter Wert bei einer reinen Flugzeit von 13 bzw. 15 Stunden.
Wenn man in Deutschland erzählt, man fliege nach Vietnam, so erntet man dort zunächst in der Regel nur ungläubiges Staunen und antworten wie: „Geht denn das ?“, „Ist das nicht gefährlich ?“, „Hast Du keine Angst wegen der ganzen chemischen Kampfstoffe ?“ oder „Du willst wohl Einzelkämpferausbildung machen ?“. In der Realität ist der Vietnamkrieg aber bereits seit 27 Jahren vorbei. Dies entspricht 1972 im Verhältnis zum 2. Weltkrieg, und ich glaube nicht, dass die Masse der Bundesbürger in diesem Jahr das Gefühl hatte in einer Nachkriegsära zu leben. Genau so ist es bei den Vietnamesen auch. Im Großen und Ganzen haben die heute 35 Jahre alten oder jüngeren Menschen dort keine direkte Beziehung mehr zum Krieg. Er ist halt seit mehr als einer Generation vorbei. Das nächste Argument ist, Vietnam sei eines der letzten 5 kommunistischen Länder dieser Welt. Das ist zwar im Prinzip richtig. Aber nach Abschaffung der Planwirtschaft 1987/88 und anderen Reformen in dieser Zeit hat es das Land innerhalb kürzester Zeit vom Reisimporteur zum weltweit 2.-größten Exporteur geschafft. Gleiches oder ähnliches gilt für andere Bereiche der Wirtschaft. Es gibt ein Handelsabkommen mit den USA, Jointventures mit ausländischer Beteiligung sind möglich, nahezu alle großen Banken und Firmen haben inzwischen Niederlassungen in Vietnam. Sei es die Deutsche Bank oder sei es Daimler-Chrysler. Sei es Coca-Cola oder Ford. In Vietnam gibt es zwar Armut, aber die gibt es in Deutschland auch. Aber es gibt keinen Hunger. Vietnam heute ist ein aufstrebendes asiatisches Land welches auf dem Sprung ist einer der neuen, jungen Tiger im Wirtschaftsleben zu werden. In den Straßen der Dörfer und Städte lässt sich problemlos und in Stückzahlen alles das kaufen, was wir hierzulande auch konsumieren. Vom Champagner über Sekt bis hin zu Markenturnschuhen oder Handys. Das Mobiltelefonnetz des Landes braucht sich in Qualität und Netzabdeckung nicht hinter dem Deutschen verstecken, auch wenn einige Reiseführer noch behaupten die Einfuhr von Handys sei verboten. Fahrräder in größeren Mengen, wie sie ebenfalls einige Reiseführer noch verkaufen, gehören längst der Vergangenheit an und sind von Mopeds abgelöst worden. Lediglich Autos sieht man, verglichen mit anderen Ländern Asiens, noch sehr selten. Ho Chi Minh City hat bei 7 Millionen Einwohnern 4 Millionen Mopeds und Motorräder. Ähnliches gilt für Hanoi. Sollte hier das Auto in absehbarer Zeit in Stückzahlen Einzug halten -und das wird es-, der Verkehrskollaps ist vorprogrammiert.
Ich gehe sogar so weit zu sagen, Krieg und kommunistische Abgeschlossenheit hatten aus touristischer Sicht etwas Gutes für das Land. Es konnte sein ursprüngliches Wesen behalten. Das Land ist noch so, wie es vor 40 Jahren war. Die Menschen sind noch von der natürlichen asiatischen Freundlichkeit. Es ist eine Ehre für sie sich mit einem Gast, denn das sind Touristen für sie, fotografieren zu lassen bzw. von ihm fotografiert zu werden. Selbst Trinkgeld wird teilweise noch nicht angenommen. Service gegenüber Gästen ist eine Selbstverständlichkeit. Doch nun zu Zahlen und anderen Voraussetzungen.
Bitte beachten Sie: Diese Tabelle ist auf dem Stand von 2002 und wird NICHT gepflegt.
Visum: | Ist erforderlich. Die Kosten lagen im November 2001 bei 65,45 Euro. Üblicherweise wird das Visum für 28 Tage ausgestellt. Meines allerdings war 4 Monate gültig. Erhältlich in der Botschaft der SR Vietnam in Berlin oder in der Außenstelle Bonn. Bearbeitungszeit war ca. 14 Tage |
Währung: | Vietnamesischer Dong. Mit Stand Februar 2002 entsprach vereinfacht ein Euro ca. 13.000 Dong und ein US Dollar 15.000 Dong. Bezahlung mit Dollar ist überall im Land Problemlos möglich. In den touristischen Bereichen wurden bereits im Februar 2002 auch Euro akzeptiert. |
Impfungen: | Aktuelle Informationen beziehe ich jeweils auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin. |
Uhrzeit: | Die vietnamesische Zeit geht der deutschen um 6 Stunden, und während der Sommerzeit um 5 Stunden voraus. Somit ist es um 10.00 Uhr vietnamesischer Zeit 04.00 bzw. 05.00 Uhr deutscher Zeit. Eine gute Zeit, um zu Hause anzurufen um vom Frühstück zu berichten. Auch Sprach-SMS, die dann ab 06.00 Uhr in Deutschland zugestellt werden, erfreuen sich sicher großer Beliebtheit bei den Daheim gebliebenen. |
Strom: | Die Stromspannung beträgt entweder 110 oder 220 Volt. In allen Hotels in denen ich während des Urlaubs war betrug die Spannung jedoch ausnahmslos 220 V. Es waren überall Steckdosen eingebaut, die wahlweise den Einsatz von Euro Flachsteckern oder amerikanischen Flachstift Steckern ermöglichten. Der Einsatz eines Adapters oder von 110V Geräten war somit in keinem Hotel erforderlich. |
Handy: | Die 2 vorhandenen Telefongesellschaften verwenden den 900 MHz GSM Standard. In den großen Städten, touristisch interessanten Bereichen sowie entlang der Hauptverbindungsstraßen ist der Netzausbau als sehr gut zu bezeichnen. Die anderen Bereiche schwanken von sehr gut bis schlecht. Kunden von O2 Deutschland roamen mit VMS MobiPhone und können im gesamten Land telefonieren, sofern ein Netz vorhanden ist. Roaming Partner der Deutschen Telekom ist VinaPhone. Es funktioniert ähnlich O2, allerdings mit einer Ausnahme. In der Region Phan Thiet bekommen einige D1 Nummern Netz und können telefonieren, andere wiederum nicht. Ein System, z. B. unterschiedliche Vorwahlen etc., ist nicht zu erkennen. |
Abends gegen 20.15 Uhr Ortszeit kam ich auf dem neuen Flughafen von Hanoi an. Passkontrolle, Gepäckempfang und Zollkontrolle waren schnell absolviert. Allerdings sollte man bereits im Flugzeug das Einreiseformular ausfüllen. Hier sind größere Geldbeträge und technische Ausrüstung anzugeben. Nach der Einreise ist eine Kopie dieses Papiers ständig mitzuführen und bei der Ausreise wieder abzugeben. Die anschließende Fahrt in das ca 30 Km entfernte Zentrum von Hanoi hat mich dann gleich um wesentliche Erkenntnisse des vietnamesischen Transportwesens bereichert. So war ich bereits nach 5 Minuten in der Lage die Frage, „Wieviel kann ein vietnamesisches Moped transportieren ?“ nahezu fehlerfrei zu beantworten. Es sind entweder 5 Personen oder 2 Personen und 3 Schweine, letztere natürlich lebend denn sie sollen ja bei der Ankunft beim Kunden schließlich noch schön frisch sein. Die Frage ist jedoch deshalb nur nahezu fehlerfrei beantwortet, weil ich später in Ho Chi Minh Stadt noch einige 6-er Bobs (6 Personen auf einem Moped) gesehen habe. Kurz nach 21.30 Uhr erreichte ich dann endlich, „nur“ 32 Stunden nach Verlassen meines Hauses in Deutschland, das Hotel in Hanoi. Es handelte sich um das Sunway Hotel, ein durchaus akzeptables, zentralgelegenes 4 Sterne Hotel. Das Frühstück am darauf folgenden Morgen war gut und reichhaltig. Nach dem Frühstück ging es dann zunächst los in Richtung Ho Chi Minh Mausoleum (Bild 1). Dort mussten alle Sachen wie Taschen, Kameras, Mobiltelefone usw. abgegeben werden. Das Betreten des Mausoleums ist nur mit „absolut leeren Händen“ gestattet. Jede Störung der Totenruhe durch technisches Equipment bzw. Fotoapparate soll verhindert werden. Dieses halte ich der Würde eines Toten gegenüber als durchaus angemessen, auch wenn einige Besucher dies anders gesehen haben mögen. Es ist Alles in Allem beeindruckend, gerade für einen Menschen meines Jahrgangs, dem einbalsamierten Leichnam Ho Chi Minhs gegenüber zu stehen. Bei mir jedenfalls hat es starke Erinnerungen an meine Jugend geweckt.
Nach dem Besuch des Mausoleums ging es dann weiter in den unmittelbar angrenzenden Ho Chi Minh Gedächtnispark. Hier wird man das erstemal indirekt mit der Staatsform einer sozialistischen Republik konfrontiert. Der Eintritt kostet für Alle, egal ob Einheimische oder Ausländer, 5000 Dong, das sind ca. 40 Cent. So etwas habe ich in anderen Ländern durchaus auch schon anders erlebt, wobei ich nicht gesagt habe, dass ich nicht der Meinung bin Urlauber können für den Erhalt der Kulturdenkmale durchaus etwas mehr Geld zahlen. Innerhalb des Parks liegen der ehemalige französische Gouverneurspalast für Indochina, der alte Lebensbereich Ho Chi Minhs in dem noch seine beiden Autos sowie die Zimmereinrichtung zu bewundern sind, sowie der Park mit Teich und dem angrenzenden neuen Wohnhaus von Onkel Ho, wie die Vietnamesen ihren großen Führer liebevoll nennen. Die Anlage ist gut gepflegt und durchaus einen Besuch Wert. Es ist schon einmal interessant den Lebensraum des Führers des damaligen Nordens im Verhältnis zum Präsidentpalast des alten Südens in Ho Chi Minh Stadt zu sehen. Neben dem Park befindet sich das Ho Chi Minh Museum und der Einsäulentempel, der Chua Mot Cot. Hierbei handelt es sich um die Rekonstruktion eines alten Tempels den der Gründer Hanois Ly Thai Tong aus Dankbarkeit für einen Erben hatte erbauen lassen. Während Europäer dem eigentlichen Tempel nicht allzu viel abgewinnen können, werden sie jedoch von der Schönheit und dem Prunk in den Nebengebäuden überrascht (Bild 2).
Als nächstes ging es dann vorbei an der Oper und dem Botschaftsbereich in Richtung des Van Mieu, des Literaturtempels. Hierbei handelt es sich um die erste Universität des Landes die, nach der Verlegung der Hochschule in die neue Hauptstadt Hue im 19. Jahrhundert, als bedeutendste Verehrungsstätte für Konfuzius erhalten blieb. Von dort ging es dann weiter zum See des zurückgegebenen Schwertes, Ho Hoan Kiem, mit dem Jadebergtempel, Den Ngoc Son, an seiner nördlichen Seite. Es würde zu weit führen die Geschichten und Sehenswürdigkeiten von Van Mieu, Ho Hoan Kiem oder Den Ngoc Son hier wiederzugeben, und außerdem machen das Reiseführer sicherlich besser.
Nach dem Besuch dieser Sehenswürdigkeiten ging es dann in die Altstadt. Ein sehr großer Teil der Straßen hier bildet einen riesigen Markt. Ich muss sagen, ich war überwältigt von der Vielzahl der Farben und dem bunten Treiben. Es ist sicherlich einer der ausgedehntesten Märkte Asiens der in seiner ursprünglichen Art bis heute so erhalten geblieben ist. Allerdings sollte man bei einem Streifzug, für den man mindestens eine Stunde einplanen sollte, nicht allzu dünnhäutig sein. Die „Fleischbearbeitung“ in Bild 3 ist sicherlich noch eine der harmloseren Szenen.
Mittlerweile war es 14.00 Uhr geworden und es Stand die Weiterfahrt in Richtung Ha Long Bucht an. Schnell noch eine kunstvoll geschälte Ananas, mit 10.000 Dong hoffnungslos überteuert, „eingeworfen“, und los ging die rund 200 Km lange Fahrt. Auf dem Weg machten wir noch einen kleinen Umweg zur But Thap Pagode im Dorf Dinh To, ca. 50 Km ostwärts von Hanoi. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist ein klassisches Beispiel buddhistischer Architektur. In den frühen 90-er Jahren wurde sie mit Hilfe Deutschlands renoviert. Gegen 19.00 Uhr traf ich dann im Heritage Ha Long Hotel, meinem heutigen Ziel, ein.
Das Heritage Ha Long ist ebenfalls ein 4 Sterne Hotel, wobei aber lediglich die Eingangshalle dieses Attribut verdient hat. Es war das einzige Hotel bzw. sonstige Platz auf der gesamten Reise an dem keine Euro akzeptiert wurden. Dies ist um so erstaunlicher, als dass gerade der Bereich Ha Long vom Tourismus lebt. Selbst in den Restaurants und Geschäften in der Nähe des Hotels war man bereit neben Dollar auch Euro zu nehmen. Der seit vielen Jahren vorhandene Tourismus in dieser Region, der in der Vergangenheit auch sehr stark durch das nahe China und seine Besucher geprägt wurde, ist vielleicht der Grund für den etwas antiquiert wirkenden Charme des Hotels. Plastikbezüge auf den Stühlen allen Orten, verbunden mit runden Metallbeinen und Lehnenhaltern, einheitlich schlicht gekleidetes, unfreundliches Personal, bei dem man sich des Eindrucks nicht erwehren kann es würde es am liebsten sehen man räumt die Reste des Vorgängers auf dem Frühstückstisch, der selbstverständlich keine Tischdecke hat, selber ab. Aber sei es drum, es gibt ja die zahllosen Restaurants entlang der Uferstraße von denen ich zum Abendessen eines getestet habe. Es gab zunächst eine Portion Frühlingsrollen und danach gebackene Curryshrimps mit Gemüse und Reis. Dazu insgesamt 3 Halida Biere aus der Flasche. Kosten entstanden dadurch in Höhe von 59.000 Dong oder rund 4,60 Euro. Auch hier zeigte sich der vorhandene Tourismus. Andere Regionen Vietnams sind durchaus günstiger. Das Essen war gut, schmackhaft und für meine rund 95 Kg Gewicht als durchaus ausreichend zu bezeichnen. Beinahe hätte ich nicht alles geschafft, aber mit einer letzten Anstrengung…. Da der Gebrauch von Messer und Gabel im Land nicht allzu verbreitet ist, sollte man sich frühzeitig an den Gebrauch von Stäbchen gewöhnen. Ich für meinen Teil war nach diesem Essen fit damit. Inzwischen esse ich mit ihnen sogar solche Dinge wie Erbsen oder Nudelsuppe problemlos. Nach dem Essen ging es dann gegen 22.00 Uhr zurück in das Hotel.
Die Ha Long Bucht (Bild 4) war eine der Regionen, auf die ich mich besonders gefreut hatte. Hatte ich doch vorher bereits viel über die Welt „des herabgestiegenen Drachen“ gelesen. Vom Fenster meines im 7. Stock gelegenen Hotelszimmers erwartete ich mir für den Morgen einen herrlichen Blick über die Bucht, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden ist. Aber, 1. kommt es anders, und 2. als man denkt. Es war nebelig am Morgen. Leichter Nieselregen überzog das Land. Außer einer Wolkenwand in einiger Entfernung war absolut nichts zu sehen. Aber irgendwo hatte ich gelesen, dass gerade diese Art von Wetter der Bucht mit ihren mehr als 1000 Kalksteininseln ein interessantes Aussehen gäbe. Also frühstücken, ausschecken, zum Hafen fahren, für 30.000 Dong (2 US$) eine Karte für eine 5-stündige Fahrt auf einer der Dschunken gekauft und los ging es. Und, es war wunderschön. Der Nieselregen endete schnell, der Nebel verzog sich und die Sonne kam mehr und mehr hervor. So konnte ich nach und nach alle Beleuchtungsstadien, mit Ausnahme des Sonnenauf- und -unterganges mitmachen, über die ich vorher soviel gelesen hatte. Von Zeit zu Zeit kamen Händler mit ihren Booten und versuchten uns allerlei Dinge wie Bananen, Ananas etc. zu verkaufen. Die Fahrt ging vorbei an schwimmenden Dörfern, in denen ich bei einem sogar eine Gaststätte samt Billardtisch gesehen habe hin zur Grotte der Wunder, der Hang Dau Go. Sie liegt erhöht über dem Meer und ein Rundgang dauert ca. 45. Minuten. Die Stalaktiten und Stalagmiten dieser Höhle erinnern an wilde Tiere und menschliche Gestalten und eine farbige Beleuchtung verstärkt diesen Eindruck noch.
Danach ging es zurück nach Bai Chay, neben Hon Gai der Ausgangspunkt für Touren dieser Art, nicht ohne zwischendurch an Bord ein opulentes 7 Gänge Menü aus frischen Meeresfrüchten einzunehmen. Nach Rückkehr gegen 13.30 Uhr ging es dann mit dem Bus zurück nach Hanoi, wo ich gegen 17.45 Uhr wieder im Sunway Hotel ankam. Ein freundliches „Nice to have you back, Sir“ begrüßte mich. Ein Spaziergang durch das abendliche Hanoi mit anschließendem Abendessen rundeten den Tag ab. Auch der nächste Morgen begann mit einem Spaziergang durch Hanoi bis es dann um 10.00 Uhr zum Flughafen ging. Der Weiterflug nach Hue war für heute angesagt.
Ankunft in Hue war gegen 13.20 Uhr. Bei dieser Landung habe ich zwei Dinge gelernt. Es ist nicht schlimm wenn ein neuer Airbus die letzten Meter des Landeanfluges mit so erheblich erhöhter Geschwindigkeit angeht, dass selbst ich dieses bei einem Blick aus dem Fenster bemerke. Zweitens verträgt ein Flugzeug dieser Bauart schon einmal eine harte Landung. Schließlich muss man die Sinkgeschwindigkeit erhöhen um bei höherer Anfluggeschwindigkeit den Aufsetzpunkt zu treffen. Alle Landungen mit Vietnam Airlines zusammen genommen lassen nur einen Schluss zu. Es ist kein Problem die Ausbildung der Piloten zu verbessern.
Heute war der letzte Tag des alten Jahres. Das Tet Fest, das vietnamesische Neujahrsfest, stand unmittelbar bevor. Dementsprechend voll waren die Flüge. In Hue war ebenfalls leichter Nieselregen angesagt. Es ging vom Flughafen direkt zur Zitadelle und zur alten Kaiserstadt. Alt ist dabei ein relativer Begriff, denn der letzte Palast wurde erst im Jahr 1925 fertig gestellt. Zu sehen ist er leider nicht mehr, er fiel, wie viele andere Kulturschätze in Hue auch, den Kriegsereignissen zum Opfer. Überhaupt erlitt Hue in der sogenannten Tet Offensive von 1968 erhebliche Zerstörungen. Trotz der Zerstörungen sind immer noch die wesentlichen Einrichtungen und Paläste Vorhanden. Man hat seit einigen Jahren mit der Renovierung begonnen und auch schon durchaus respektable Ergebnisse erzielt (Bild 5). Gut 3 Stunden sollte man für eine Besichtigung einplanen. Gegen 17.00 Uhr scheckte ich dann im Saigon Morin Hotel in Hue ein.
Der Regen hatte inzwischen aufgehört, sodass man die Stadt besichtigen konnte. Sie selbst hat eigentlich keine wichtigen Sehenswürdigkeiten, außer eben der Zitadelle, dem Kaiserpalast, den Kaisergräbern in der näheren Umgebung und der Chua Thien Mu Pagode, der Tempel der Himmelmutter (Bild 6). Die 21 Meter hohe Pagode ist einer der bedeutendsten buddhistischen Tempel Vietnams. Von hier stammte der Mönch, der sich als erster in Saigon aus Protest über die Unterdrückung der Buddhisten durch die Diem Regierung 1963 verbrannte. Da in Vietnam private Feuerwerke verboten sind, veranstaltet die Regierung in den größeren Städten ein solches für die Bevölkerung. Das Sylvesterfeuerwerk in Hue fand auf der anderen Seite des Song Huong Giang, des Flusses der Wohlgerüche oder Parfüm Fluss, in der Zitadelle statt. Diese war eine prächtige Kulisse für das Ereignis. Tausende Vietnamesen bewunderten es an den Ufern des Flusses oder von der Brücke, die das neue Hue mit der alten Stadt verbindet. Gegen 2 Uhr ging ich dann, nachdem ich die überschwängliche vietnamesische Gastfreudschaft genossen hatte, zurück in das Hotel.
Der nächste Tag begann nach dem Frühstück um 8 Uhr mit einer Fahrt auf einem der katamaranartigen Ausflugsboote zum Chua Thien Mu Tempel. Da es in Vietnam üblich ist an Neujahr dem ersten Besuchern einen Schnaps anzubieten, blieb auch ich beim betreten des Bootes, welches gleichzeitig des Wohnhaus der Besitzer ist, nicht davon verschont. Das Getränk war grünlich und schmeckte einigermaßen akzeptabel. Ich hatte schon schlimmeres getrunken, wenn ich beispielsweise an Toddy in Sri Lanka denke. Die Fahrt dauerte 30 Minuten. Der Tempel liegt etwas erhöht an einer Biegung des Flusses. Von der Anlegestelle erreicht man ihn über ca. 30 breite Stufen. Die Anlage ist sehr schön und gepflegt. Neben der 7-stufigen Pagode befinden sich dort 3 Tempel, die verschiedenen Gottheiten geweiht sind. Die Lage ermöglicht einen traumhaften Überblick über den Fluss und die angrenzende Landschaft. Nach der Besichtigung ging es mit dem Boot 1 Stunde weiter flussaufwärts in Richtung der Kaisergräber. Besucht habe ich die Grabanlagen der Kaiser Tu Duc und Khai Ninh. 2 in ihrer Architektur und Anlage vollkommen unterschiedliche Gräber. Während das des Tu Duc in einem weitläufigen, parkähnlichen Areal mit mehreren Tempeln und Aufenthaltsgebäuden angelegt wurde, liegt das Grab des Khai Ninh an einem Berghang. Es ist ein riesiger Komplex aus Beton der lediglich der Grabfunktion diente. Tu Duc hingegen hatte sich bereits zu Lebzeiten häufig in seine Anlage zurückgezogen um hier in Ruhe seinem Hobby, der Dichtkunst nachgehen zu können. Pro Grabanlage sollte man zwischen 30 Minuten (Khai Ninh) und 1 Stunde (Tu Duc) einplanen.
Von den Kaisergräbern ging es dann mit dem Bus für ein Mittagessen zurück nach Hue, um anschließend auf die rund 135 Km lange Fahrt in Richtung Da Nang und Hoi An zu gehen. Es geht auf der Nationalstraße 1 in Richtung Süden auf einer der interessantesten Strecken des Landes. Berge, wunderschöne Aussichten und interessante Straßenführungen wechseln einander in schneller Folge ab. Der erste Stopp erfolgte am Wolkenpass in 1219 m Höhe. Dieser Pass trennt den tropischen Süden vom gemäßigten Klima des Nordens und war in den vergangenen Kriegszeiten häufig umkämpft. Hiervon zeugen heute noch die Bunker aus 3 Kriegsperioden (amerikanisch, französisch und japanisch) (Bild 7). Blickt man in Richtung Süden, so sieht man am Fuße des Passes den Eingang eines Eisenbahntunnels. Durch ihn unterfährt der Express Ho Chi Minh Stadt – Hanoi das Bergmassiv. Nach dem Passieren des Passes merkte man sofort den klimatischen Unterschied. Befand sich der Norden im Februar noch im frühen Frühlingsstadium, waren im Süden bereits alle Bäume und Büsche grün und standen in voller Blüte. Da Nang mit seinem Strand, dem „China Beach“, der im Vietnamkrieg zu trauriger Berühmtheit gekommen sind, ist nach dem Krieg komplett neu aufgebaut worden. Aus Kriegszeiten ist lediglich ein Teil des damaligen Militärflugplatzes noch vorhanden, der aber nicht mehr genutzt wird. Das Da Nang von heute ist eine neue Stadt aus Beton. Touristisch interessant sind hier allenfalls die hunderte von Fischerbooten entlang der Ufer des Song Han und das Cham Museum, Boa Tang Cham. Hier befindet sich die schönste Sammlung von Cham Skulpturen aus der Umgebung und den Provinzen Quang Nam und Da Nang.
Von Da Nang aus sind es dann noch einmal 25 Km bis Hoi An, wo ich gegen 18.30 Uhr eintraf. Übernachtet wurde die nächsten 2 Tage im Hoi An Hotel. Einem 3 Sterne Hotel, das aber nach meiner Einschätzung um Welten besser ist als das 4 Sterne Heritage Ha Long Hotel. Hier konnte ich dann am nächsten Tag, einen Tag nach dem chinesischen Neujahr und genau an meinem Geburtstag, erstmals für dieses Jahr in der Gartenanlage des Hotels im Freien frühstücken. Hoi An ist ein Edelstein unter den Städten Vietnams und wurde deshalb 1999 von der UNESCO ist den Kreis des Weltkulturerbes aufgenommen. Einst war es die bedeutendste Hafenstadt Vietnams und zählte sogar mit Macau und Malacca zu den wichtigsten Handelhäfen Südostasiens. Südchinesische, japanische und europäische Einwanderer legten als Kaufleute den Grundstein für den ungewöhnlichen Reichtum der Stadt, die einst auch Hai Pho oder Faifo genannt wurde. Die gesamte Altstadt wurde nach und nach, beginnend im späten 16. Jahrhundert, erbaut. Bedeutsamstes Bauwerk ist sicherlich die japanische Brücke (Bild 8), die in der Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut wurde. Neben ihr bestechen die Häuser der verschiedenen chinesischen Landsmannschaften und die alten Kaufmannshäuser mit ihren verzierten Holzbalken, den geschnitzten Holztüren und ihren Malereien. Essen kann man übrigens ganz hervorragend direkt am Ufer des Thu Bon Flusses im Bach Dang Restaurant.
Neben der Besichtigung der Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten lohnt sich der Besuch einer Seidenweberei. Hier erlebt man die Seidenherstellung hautnah. Von der Raupe bis zum fertigen Seidenstoff sind alle Arbeitsschritte in der produzierenden Weberei „erlebbar“. Übrigens, der Meter reiner Naturseide kostet bei 0,9 Meter Breite 120.000 Dong (ca. 9,25 Euro). Weiterhin lohnt sich eine Bootsfahrt auf dem Song Thu Bon. Hier kostet eine Stunde ca. 15.000 Dong (1,20 Euro) pro Person. Insgesamt sollte man für Hoi An wenigstens einen Tag einplanen. Dieser lässt sich jedoch durch den Besuch des Strandes, des in ca. 40 Km Entfernung gelegenen My Son, im Vietnamkrieg unter dem Namen My Lai zu trauriger Berühmtheit erlangt, der südlich von Da Nang liegenden Berge der Fünf Elemente (Ngu Hanh Son) oder auch Marmorberge genannt, oder des „China Beach“ beliebig verlängern. Ich selbst habe 2,5 Tage in Hoi An und seiner Umgebung verbracht und möchte keine Minute davon missen. Es war eine gesunde Mischung aus Neuem, Kultur und Entspannung. Vor dem Abflug von Da Nang nach Ho Chi Minh Stadt habe ich noch das Cham Museum besucht. 3 Flüge später als geplant und dann nochmals mit gut 1 Stunde Verspätung hob ich dann endlich ab. Das Tet Fest ließ grüßen. Es war halt halb Vietnam unterwegs.
V. Ho Chi Minh Stadt / Saigon, Cu Chi und Mekong Delta
Gegen 21.15 Uhr landete unsere Maschine in Ho Chi Minh Stadt, dem ehemaligen Saigon. Hierzu ist zu sagen, dass die Stadt nach dem Vietnamkrieg in 12 Stadt- und 6 Landbezirke unterteilt wurde. Das Zentrum ist der Bezirk 1, dessen Name auch heute noch Saigon ist. Einer der Gründe dafür, dass sich der Name im Süden des Landes immer noch hält. Gegen 22.15 Uhr kam ich im Grand Hotel von Saigon an. Es handelt sich hierbei um ein altes Hotel aus dem Jahr 1930, welches aber komplett renoviert wurde und sich so den Gästen in Top Form präsentiert. Vom Dachrestaurant bis zum Swimming Pool, vom Zimmersafe bis zum Satelliten TV und vom Fitnesszentrum bis zum Fön auf dem Zimmer ist vorhanden, was das Herz des Gastes sich wünscht. Auch das Frühstück ist ausgezeichnet und vielfältig. Aber zurück zur Ankunft. Schnell wurden die Sachen auf das Zimmer gebracht und nach einem Restaurant in der Umgebung des Hotels gesucht, da das Dachrestaurant bereits geschlossen hatte. Dabei macht man eine interessante Erfahrung. Es ist schwierig in HCMC (in Vietnam gebräuchlich Abkürzung für Ho Chi Minh City) nach 22.00 Uhr noch ein offenes Restaurant zu finden und, wenn man es gefunden hat, um 24.00 Uhr ist auch hier Schluss. Da war selbst im Hoi An mehr los.
Am nächsten Morgen ging es dann nach einem ausgezeichneten Frühstück los in Richtung Cu Chi. Cu Chi ist einer der Landbezirke von HCMC, benannt nach der dort liegenden gleichnamigen Stadt. Sie ist bei Touristen als „die Tunnelstadt“ bekannt. Hier, ungefähr 30 Km nordwestlich HCMC hatten die damaligen Bauern in der Region als Partisanen ein unterirdisches Tunnelsystem gegraben, von dem aus sie zunächst den Franzosen, später dann den Amerikanern immer wieder empfindliche Verluste beibrachten. Beim Informationszentrum im Dorf Ben Dinh befindet sich ein extra im Durchmesser vergrößertes Teilstück von 50 Metern Länge. Dieses ist heute für Touristen begehbar. Ich bin lediglich bis zur 2. unterirdischen Etage gekommen und dann umgekehrt, 1 Meter Höhe war schon zu wenig für mich und ich bekam Platzangst. Diejenigen die das Ende erreicht haben waren bei der Ankunft dort schweißgebadet. Einen Eindruck über die damaligen Originaleingänge vermittelt Bild 9. Viel Spaß beim Besuch. Von Cu Chi aus ging es dann für die Besichtigung der dortigen Sehenswürdigkeiten zurück nach Saigon. Das dieses Programm nicht so ganz meinen Vorstellungen entsprochen hat lag weniger an der Stadt, als vielmehr an meinem Reiseführer. Wortkarg spulte er das Pflichtprogramm chinesischer Tempel, Kriegsmuseum, China Town, Markt, Palast der Einheit, Notre Dame bzw. Saint Marie Kathedrale wie sie richtig heißt, und Hauptpost ab. Kein Hinweis auf sonstige Dinge wie Rathaus, Oper, Hafen, verschiedene Statuen, Kirchen, die ehemalige Amerikanische Botschaft, Einkaufsstraßen, und, und und… Dies ist um so erstaunlicher, als dass der betroffene Führer ca. 10 Jahre in Deutschland gelebt hat und in Bremen seinen Doktor machte. Wenn nicht er, wer dann soll die Interessen deutscher Touristen kennen ? Bereits gegen 16.30 Uhr war so die Besichtigung zu Ende und ich machte mich auf eigene Faust los in die Stadt. Den Abend rundete dann ein ausgedehntes Abendessen im Restaurant Nr. 13, genau gegenüber dem Grand Hotel ab.
Für den nächsten Tag stand eine Tour nach Vinh Long im Mekong Delta auf dem Programm. Abfahrt war um 08.00 Uhr vom Hotel. Wir fuhren zunächst auf der Nationalstraße 1 ca. 140 Km nach Südwesten. Zwischendurch wurde ein Tempel der Offenbarungsreligion des Cao Dai bei Tan An besichtigt. Dieser beinhaltet eine interessante, farbenfrohe Mischung aus Elementen des Buddhismus, Hinduismus, Islams, Taoismus, Konfuzianismus und Christentums. Es verschmelzen also westliche und östliche Weltanschauungen zu einer Religion. Rund 20 Km vor der einzigen Hängebrücke Vietnams, der My Thuan Brücke über einen Nebenarm des Mekong Flusses, bogen wir nach links, also nach Süden, in Richtung des Ortes Cai Be ab. Dieser Ort ist bekannt für seine schwimmenden Märkte. Wir stiegen in eines der Ausflugsboote, das uns die nächsten 3 Stunden durch einige der schmalen Kanäle des Mekong Deltas fahren sollte. Auch hier das Ergebnis vorweg und mit 2 Worten beschrieben. Traumhaft schön. Vorbei an den schwimmenden Märkten ging es über breite (ca. 500 Meter) und schmale (ca. 1,50 Meter) breite Seitenarme des Mekong. Dort trafen wir sowohl große Containerschiffe, als auch kleine Ruder- und Motorboote. Nach ca. 1 Stunde Fahrt, bei der es zwischendurch eine kühle Kokosnuss als Erfrischung gab, der erste Stopp. Aussteigen über eine kleine Holzplanke, 300 Meter entlang eines kleinen knapp 1 Meter schmalen Wasserarms, und schon waren wir am Ziel, wir waren bei Herrn Sau Giao. Dieser hat nicht nur einen wunderschönen Garten voller verschiedener Containerpflanzen in allen möglichen Größen, von deren Verkauf er lebt, sondern er bewirtet Touristen. Hier zu essen ist nicht nur eine Freude für den Gaumen, nein, es ist ein Erlebnis. Siehe hierzu beispielsweise das Bild 10. So zubereitet kamen die Fische auf den Tisch des Hauses. Insgesamt auch hier 7 Gänge zum Preis von 3 US$, Reisschnaps inclusive.
Nach ca. 1 Stunde drängte uns unser Führer dann zum Aufbruch. Die Ebbe käme und es gäbe Problem den kleinen Nebenarm zu verlassen. Tatsächlich, nachdem wir das Boot bestiegen hatten bedurfte es einiger Anstrengungen es in die Mitte des kleinen Nebenarms zu bekommen. 10 Minuten später wäre uns das sicherlich nicht mehr geglückt. So aber ging die Fahrt weiter zu Herrn Tam Ho. Er besitzt so etwas wie eine Baumschule auf der Insel An Binh. Nach der Besichtigung und dem Kennenlernen der verschiedenen Früchte der Region war gelegenheit die Masse dieser Früchte zu kosten. Dabei begrüßte uns der 80-jährige Besitzer persönlich und lies es sich nicht nehmen, mit uns den einen oder anderen Fruchtlikör aus eigener Herstellung zu probieren. Bei der Weiterfahrt ließ sich feststellen, dass die Stimmung der Tourteilnehmer besser war als bei der Ankunft bei Herrn Tam Ho. Es ging jetzt in richtung Vinh Long, wo wir nach insgesamt gut 3 Stunden Fahrt anlegten und das Boot verließen. Weiter ging es mit dem Bus zurück in Richtung Saigon auf der Nationalstraße 1. Hierzu wurde zunächst die My Thuan Brücke überquert und dann ging es den Weg den wir gekommen waren auch wieder zurück. Gegen 17.00 Uhr trafen wir wieder im Hotel ein. Hier ging ich zunächst wieder bis 19.30 Uhr zu Fuß durch das abendliche HCMC. Um 20.00 Uhr war dann ein Abendessen mit Bootsfahrt auf einem der im Flusshafen liegenden Ausflugsboote angesagt. Dies dauerte 2 Stunden. Den Abend rundete dann ein gemeinsamer Besuch in einem der Restaurants gegenüber dem Hotel ab. Diesmal war das Restaurant Nr. 19 dran. Bis 00.30 Uhr währte der Besuch ohne das Anstalten zum Schließen getroffen wurden. Offensichtlich waren wir in den Augen des Wirts gute Gäste.
Am nächsten morgen um 08.00 Uhr endete die Rundreise offiziell und die Teilnehmer wurde in die verschiedenen Anschlusshotels gefahren. Für mich begann die Fahrt in das gut 200 Km entfernte Mui Ne, wo ich gegen 12.30 Uhr eintraf.
Die Region ist bekannt für ihre Fischsoße, deren Haupt Herstellungs- bzw. Verkaufsstellen man beim Vorbeifahren unschwer am Geruch erkennt. Da dieses aber üblicherweise kein Anziehungspunkt für Touristen ist, bleiben eigentlich nur 3 bis 4 Ausflüge in dieser Region „über“. Da wäre zum einen eine Tour mit dem Jeep zu den ca. 11 Km entfernten roten Dünen von Mui Ne. Diese Fahrt dauert ca. 3 Stunden bei einer Fahrstrecke von rund 35 Km. Dies ist wegen der Hitze, aber auch hauptsächlich wegen der Unkenntnis der Strecke und der verschiedenen Orte schlecht mit dem Fahrrad zu bewältigen. Diese Tour lohnt sich auf alle Fälle und sollte das absolute Minimum darstellen. Es geht über den sehenswerten und schön gelegenen grossen Friedhof von Mui Ne zu einer Tour am Strand. Von dort sieht man auf einer Grösse von 100 mal 50 Meter eine mini Grand Canyon Landschaft. Weiter geht es zu den eigentlichen, bis zu 30 Meter hohen, roten Dünen. Mit etwas Glück (wie bei mir) ist niemand weiteres da, und man sieht die Flächen und Sandkämme, die vom ständigen Wind bearbeitet werden, vollkommen unberührt (Bild 11). Wer Spaß daran hat kann nach der Besteigung der Dünen den Abstieg auf einem Rutschbrett vornehmen. Kinder mit entsprechender Ausrüstung sind reichlich da. Von den Dünen geht es dann weiter zu einer Landschaft in der ausgewaschenen rote Sandsteine die Kulisse für einen Mondspielfilm bilden könnten. Auch dieses ist absolut sehenswert. Von hier aus geht es dann zurück zum Hotel. Buchbar ist diese Tour in der Gaststätte direkt gegenüber dem Mui Ne Resort. Er kostet ca. 15 Euro für 3 bis 4 Personen. Es gibt hiervon noch eine erweiterte Variante, die man im Hotel Coco Beach, direkt neben dem Mui Ne Resort buchen kann. Hier geht es zusätzlich noch zu den in 25 Km Entfernung liegenden weissen Dünen mit dem weissen See. Dort kann man baden und es gibt ein Picknick. Die Dauer ist 5 bis 6 Stunden und kostet 40 US$ für 4 Personen.
Ein weiterer Ausflug führt in ein kleines romantisches Flusstal (Bild 12). Man fährt mit dem Fahrrad oder geht zu Fuß ca. 6 Km in Richtung Mui Ne. Bei Kilometer 18,2 in Richtung Mui Ne bzw. 3,8 aus Richtung Mui Ne in Richtung Phan Thiet überquert man eine kleine Brücke über einen ca. 2 Meter breiten roten Bach. Aber Vorsicht, die Brücke ist leicht zu übersehen. Hier stellt man sein Fahrrad in einem der Häuser unter. Die Bewohner passen für 5000 Dong, ca. 40 Cent, gerne darauf auf. Man hat jetzt 2 Möglichkeiten. Man steigt runter in das Flussbett und geht in dem lauwarmen knöcheltiefen Wasser ca. 20 Minuten bis man an einen Wasserfall kommt, oder man nimmt das Angebot der dort befindlichen Kinder an, die einem zunächst auf dem Landweg zu dem Wasserfall führen und man geht dann den Rückweg im Fluss. Letzteres würde ich auf alle Fälle empfehlen. Zum Einem bläst einem der unaufhörliche Wind den feinen Sand unmittelbar beim Hinweg zum Wasserfall in das Gesicht und die Augen, auf dem Rückweg ist das dann nicht so, zum Anderen hat man von den angrenzenden Dünen einen herrlichen Blick über das Flusstal, dass sich im Lauf der Jahrzehnte langsam in die Dünen gegraben hat. Die Kinder zeigen einem Nebenbei noch die Pflanzen des Gebietes, machen auf immer noch vorhandene Minen jenseits der Wege aufmerksam und zeigen, dass das Flusstal nicht nur durch Bodenerrusion, sondern auch durchaus durch den einen oder anderen Bombenabwurf entstanden ist. Die Führung ist dann am Ende zwar mit einem halben Euro „hoffnungslos“ Überteuert, da mein Führer mir aber während des ganzen Weges durch ständige Scherze und akrobatische Kunststücke sehr viel Spaß bereitet hat, lud ich ihn hinterher noch zusätzlich zu einer Cola ein. Eine Einladung die ich nicht bereuen sollte, oder haben sie schon einmal ein Kind gesehen das noch nie Kohlensäure in einem Getränk getrunken hat, geschweige denn Cola. Er verzog das Gesicht, erschrak völlig über ein „Bäuerchen“, schüttelte sich ständig und wollte aber aus Höflichkeit nicht auf das Getränk verzichten. Schließlich fragte er mutig ob er die Flasche schütteln dürfe. Ich glaube, er trinkt so schnell keine Cola mehr und bleibt lieber bei seiner Limonenlimonade.
Die 3. Tour ist einfach eine Fahrt mit dem Fahrrad, Moped oder Taxi nach Phan Thiet. In der Stadt mit ihren ca. 220.000 Einwohnern gibt es allerdings neben dem Markt lediglich noch die Cham Türme zu sehen. 2 bis 3 Stunden sollten hier völlig reichen. Wer gut zu Fuß und noch besser bei Kondition ist, der kann von Phan Thiet aus noch ca. 25 Km zum Taku Berg fahren. Dort ist der größte liegende Buddha Vietnams zu bewundern. Dies allerdings erst, wenn man den 2500 Meter langen Aufstieg auf Rund 500 Meter Höhe überwunden hat. Dies hört sich zunächst noch nicht schlimm an, allerdings vergaß ich die 32 °C und die ca. 1500 „Stufen“ zu erwähnen. 2 Stunden sollte man schon für den Aufstieg einplanen. Runter geht es dann mit knapp einer Stunde schon etwas schneller.
Das Resort liegt an der Strasse Pan Thiet – Mui Ne ca. 12,3 Km hinter Pan Thiet und ca. 9 Km vor Mui Ne. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich weitere Hotels wie beispielsweise das Blue Ocean, das Bamboo Village, das Coco Beach oder das Swiss Resort. Gegenüber auf der anderen Strassenseite befinden sich diverse Gaststätten in denen man gut und preiswert essen kann. So gibt es Gerichte in der Preiskategorie von 1 bis 4 Euro. Getränke wie Bier, je nach Sorte zwischen 0,6 bis 1 Euro, Wasser und Fruchtsäfte ab 0,4 Euro und Cola, 7up etc. für ca. 0,6 Euro. Ferner werden dort noch Fahrräder zu 0,5 US$ / Stunde oder 3 US$ / Tag bzw. Mopeds (1 US$ / 6 US$) sowie ein Jeep (15 Euro / 3 Stunden incl. Fahrer) angeboten. Auch Wäsche wird gut, preiswert und schnell gewaschen. Wer allerdings plant sich in Mui Ne mit Souvenirs einzudecken – Fehlanzeige. Bis auf einen Shop mit Bildern befindet sich nichts in der Nähe. Hier sollte man am Besten bereits in Ho Chi Minh City zuschlagen. Aber nun zum Resort.
Es liegt in einem großen, schönen, gepflegten Garten mit Bach und Teich (Bild 12). Insgesamt gibt es 75 Zimmer, die sich in 3 Kategorien aufteilen. Da sind zum einen freistehende Doppelbungalows, vom Hotel als freistehende Villen bezeichnet. Ferner gibt es zwei 2-stöckige Reihenbungalows zu je 16 Einheiten sowie einen 3-stöckigen Block in der hinteren, der Straße zugewandten Seite der Anlage. Die Räume in diesen Reihenbungalows sowie in dem Wohnblock bezeichnet das Hotel als Bungalows. Die Bungalows in den oberen Stockwerken dieser 3 Gebäude wiederum sind Superior Bungalows. Der Grund hierfür liegt lediglich darin, dass die Räume höher sind als bei den Zimmern im Parterre bzw. 1. Stock. Man sollte versuchen nicht in den Zimmern des Wohnblocks untergebracht zu werden, da hier sowohl von der Straße, als auch von dem im Gebäude vorhandenen Fahrstuhl eine nicht unerhebliche Lärmbelästigung ausgeht. Tauschen klappt in der Regel problemlos, sofern entsprechende Zimmer in den Reihenbungalows verfügbar sind. Allerdings ist das Resort eigentlich regelmäßig ziemlich ausgebucht. Die am häufigsten anzutreffenden Gäste kommen aus Vietnam, China, Japan, USA, Frankreich, Schweden und Deutschland, wobei Deutschland im Jahr 2001 allerdings nur auf Platz 16 der Besucherliste Vietnams lag. Diese Gästemischung trifft man übrigens in dieser oder ähnlicher Form in den meisten Hotels des Landes an. Die Zimmer sind mit ca. 25 m² zwar nicht gerade als groß zu bezeichnen, mit Doppelbett, Sitzgruppe mit Tisch, Kofferablage, Schreibtisch, Spiegel, Satellitenfernseher, Telefon, Minibar und Klimaanlage aber zweckmäßig eingerichtet. Auf Balkon bzw. Terrasse befinden sich noch 2 Liegestühle und ein Tisch. Was u. U. ein wenig fehlen könnte sind Schubladen für kleinere Teile, da in dem vorhandenen Wandschrank keine sind. Es bleibt somit nur der Nacht- bzw. der Schreibtisch. Erwähnenswert ist noch, dass sich zwischen Wohnbereich und Bad keine Tür, sondern lediglich ein Plastikvorhang befindet. Das Bad und die Fußböden sind gefliest. Handtücher für Bad und Strand werden zur Verfügung gestellt und täglich gewechselt. Der Pool ist zwar recht klein und mit 0,3 bis 1,5 Meter auch nicht gerade tief, aber er ist ausreichend. Nicht ausreichend, und deshalb ein Ärgernis, sind die am Pool und Strand insgesamt vorhandenen 60 Liegen. Hier kann der normale Deutsche dann auch endlich wieder seine auf Mallorca erlernten Fähigkeiten anwenden. Aufstehen um 05.30 Uhr, zum Pool und Handtuch auf die Liege, wieder hinlegen, nach dem erneuten Aufstehen zum Frühstück und anschließend einen kleinen Fahrradausflug. Den kann man dann ruhig angehen lassen, die Liege ist ja gesichert und der Urlaub damit Stressfrei.
Das Frühstück gibt es im offenen Restaurant des Hotels mit Garten- und / oder Meerblick. Es ist gut und reichhaltig, wobei sich über Geschmack durchaus streiten lässt. Es gibt Kaffee, Tee, Milch und verschiedene frische Fruchtsäfte. Dann gibt es warme Gerichte wie Reis, Nudeln, Mettbällchen, Meeresfrüchte, Gemüse, Schinken, Tomaten, Bratkartoffeln, French Toast etc. Ferner kann man sich Eier in jeder erdenkbaren Form zubereiten lassen. Vom Omelett über Crepes bis Rührei oder Pfannkuchen liegt alles drin. Zusätzlich gibt es noch verschiedene Sorten Wurst bzw. Fleisch, Käse (zumindest gelegentlich), Obst (von Mango über Ananas, Melonen, Papaya bis hin zu Bananen und Drachenfrüchten ist eigentlich das gesamte Sortiment vertreten), Marmelade, Honig und Corn Flakes. Abgerundet wird das Ganze dann von Toast und Baguettebrötchen und auch die nach Wunsch zubereitete Suppe mit Nudeln, Krabben und anderen leckeren Dingen sollte nicht vergessen werden.
Für den Snack zwischendurch, also Hamburger, Hot Dog oder verschiedene Eisbecher und ähnliche Dinge bietet sich die Bar hinter dem Pool oder ebenfalls das Restaurant an. Und auch das Abendessen kann dort eingenommen werden. Es hat die gleiche gute Qualität wie in den Restaurants vor dem Hotel, allerdings liegen die Preise ca. 10 bis 20 % höher. Ferner bietet das Restaurant noch einen mini Souvenirverkauf.
Das Hotel bietet ferner noch eine Sauna und Massage, Komplettpreis für 60 Minuten 5,50 Euro, sowie eine „Karaokeeinrichtung“ deren Funktionsweise sich mir aber nie so recht erschlossen hat. Vielleicht war ich auch nur „nicht weit genug drin“. Wertvolle bzw. wichtige Dinge kann man an einem Safe an der Rezeption kostenfrei deponieren.
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