Reisebericht meiner Kreuzfahrt Kiel – Visby – Stockholm – Tallinn – Warnemünde – Kiel
Eigentlich hatte ich für den August 2021 eine erneute Reise nach Spitzbergen geplant. Alternativ hierzu dann für den November eine 4-wöchige Atlantikquerung von Genua in die Karibik. Beide Reisen fielen Corona bedingt aus bzw. ich habe wegen extrem hoher Corona Werte im Zielgebiet darauf verzichtet. Stattdessen habe ich im September 2021 eine Kreuzfahrt in der Ostsee mit der MSC Seaview gemacht. Diese Fahrt „waren“ genau genommen eigentlich 2 Reisen, denn ich habe den Turn Kiel, Gotland, Stockholm, Tallinn, Warnemünde und zurück nach Kiel einfach zwei mal gemacht.
Einige Bekannte schauten deswegen ein wenig seltsam, aber die Fahrt ist das Ziel das die Entspannung bringt. Die einzelnen Häfen zwischendurch sind da eher der Bereich der, je nach Intensität des Besuches, durchaus stressig werden kann. Bei einem weiteren Besuch nach einer Woche kann man sich so die Sehenswürdigkeiten besser aufteilen, sich gezielt bestimmte Orte besehen, oder einfach gar nicht erst aussteigen da es, zumindest nach der eigenen Meinung, sowieso nichts zu sehen gibt. Eine andere Möglichkeit ist der Besuch einiger Orte die man bei einem einfachen Besuch nie gesehen hätte.
Für September hatte ich auf der 1. Reise extremes Glück. So lagen die Temperaturen im Bereich zwischen 15 und 20 °C und es war sonnig und trocken. Dies war auf der 2. Fahrt nicht ganz so. Die Temperaturen waren ca. 5°C niedriger und es regnete auch durchaus einmal. Der „Höhepunkt“ war dann das nicht mögliche Anlaufen des Hafens von Warnemünde wegen eines Sturms. Dabei hatte ich dort so große Dinge vor. Aber was nicht ist das kann ja noch werden und Warnemünde liegt nun auch nicht sooo weit von Garbsen entfernt.
Aber ich greife vor, denn bevor man eine Reise mit MSC machen kann steht einem der Kampf mit MSC Deutschland bevor (zum Beispiel für eine andere Kreuzfahrt hier nachlesbar). Diesmal waren meine Bedingungen:
- keine Ausschiffung nach der 1. Reise in Kiel
- kein Kabinenwechsel, wobei ich MSC für beide Fahrten die Kabinenwahl überlassen habe.
Der erste Punkt hat hervorragend geklappt. Das Personal auf dem Schiff hat den Wechsel der Kreuzfahrt in ca. 3 Minuten abgewickelt. Es gab hinterher noch eine Dankeskarte das wir gleich noch eine 2. Reise angeschlossen haben und einige Leckerlis auf die Kabine.
Aber dann bereits in Deutschland der 2. Punkt. Damit alles schön klappt wurden die beiden Reisen bei der Buchung verbunden und jeweils die gleiche Kabine zugewiesen. Diese Kabinennummern wurden nach einigen Tagen dann beide wieder gelöscht. Kein Problem dachte ich, immerhin sind die Reisen ja verbunden was bei einer Neuzuteilung einer Kabine auch auffallen sollte. Aber weit gefehlt. So erhielt ich ca. 4 Wochen vor der 1. Reise eine neue Kabinennummer für diese Reise und dann 4 Wochen vor der 2. Reise für Diese ebenfalls eine Nummer, leider aber nicht die Gleiche für für Reise 1. Da ich diese Reisen über ein Reisebüro meines Vertrauens gebucht hatte, hatte Dieses nun den schwarzen Peter MSC Deutschland auf die Buchungsbedingung „kein Kabinenwechsel“ hinzuweisen. Statt sich zu entschuldigen und den Fehler einfach zu korrigieren kam eine im Tonfall unverschämte Mail mit dem Hinweis auf die Buchungsbedingungen. Danach behält sich die Reederei den jederzeitigen Kabinenwechsel vor.
Erst eine erneute massive Intervention brachte dann den gewünschten Erfolg, eine Kabine für beide Reisen. Aber das ist typisch für MSC Deutschland. Statt froh zu sein wenn gute Kunden gleich 2 Reisen hintereinander buchen und zu versuchen diese Buchungen zur vollsten Zufriedenheit zu erledigen antwortet man in einem unverschämten Tonfall und verprellt so nicht nur den Kunden, sondern sein Reisebüro gleich mit. Und dabei sollte man dann nicht davon ausgehen, dass das Reisebüro in Zukunft von sich aus MSC Reisen empfehlen wird, zumal das nicht das 1. mal war. Aber bei MSC München haben die Mitarbeiter wohl einen sicheren Arbeitsplatz, da stören dann Dinge wie Freundlichkeit und Service nur.
Aber genug des Meckerns. Gehen wir über zum eigentlichen Thema, der Reise. Nach dem Verlassen des Ostuferhafens von Kiel und einem anschließenden Seetag erreichten wir Visby auf Gotland. Hier machte ich zunächst einen ca. 3-stündigen Trip in den Südwesten der Insel. Im Anschluss ging es zu Fuß ca. 1 Stunde durch die Altstadt von Visby. Dies habe ich bei dem Besuch in der Folgewoche dann um 4 weitere Stunden ergänzt. Daran kann man gut Folgendes erkennen: Für Fans von kleinen alten Städten ist Visby ein absolutes muss.
Am Folgetag dann erreichten wir Nynashamn oder auch Nynäshamn, da streiten sich die schwedischen Verkehrsschilder. Der Ort hat ca. 15.000 Einwohner und liegt ca. 60 Kilometer südlich von Stockholm. Es ist der Industriehafen der Hauptstadt und auch Ziel für Kreuzfahrtschiffe die wegen ihrer Größe den Hafen von Stockholm nicht direkt anlaufen können. Die Autobahn nach Stockholm ist sehr gut ausgebaut, und so dauert die Fahrzeit mit dem Bus ca. 45 bis 60 Minuten, je nach Verkehrslage. In der 1. Woche habe ich dann den Ort auch besucht. Die Zeit hierfür jedoch auf einem solchen Ausflug einfach zu kurz. 2 bis 3 Tage sollte man sich hier schon gönnen.
Bei meinem 2 Besuch eine Woche später habe ich dann allerdings auf einen weiteren Hauptstadtbesuch verzichtet und stattdessen 4 Stunden in den Besuch von Nynashamn investiert. Diese Zeit reicht dann aber auch vollkommen für diesen Ort aus.
Weiter ging die Reise über Nacht dann in die estländische Hauptstadt Tallinn. Diese hatte ich bereits im Rahmen einer Baltikumreise im Jahr 2014 besucht. Dort hatte die Stadt mir bereits ausnehmend gut gefallen, und so erkundete ich den Ort bei meinen beiden Besuchen zu Fuß. Durch die Nähe des Ortes zum Kreuzfahrtterminal lässt sich Dieses auch recht einfach bewerkstelligen. Allerdings sollte man hierfür durchaus 8 bis 10 Stunden einplanen, um so einen umfassenden Überblick zu erhalten.
Nach einem weiteren Seetag erreichten wir dann Warnemünde. Dieses allerdings nur auf der 1. Runde. Auf der 2. Runde konnte der Hafen wegen eines Sturmes nicht angelaufen werden, sodass wir direkt bis nach Kiel weiterfuhren, wo das Schiff dann ab Mittag bis zum Morgen des nächsten Tages lag.
Abschließend bleibt zu bemerken, dass die Reise trotz der Widrigkeiten im Vorfeld durchaus lohnenswert ist, zumal auch der Preis stimmte. Wer also die Gelegenheit bekommt, der kann problemlos zuschlagen.
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